Die neuen Trends in der Fondsbranche – Nur ein Marketing-Gag oder eine sinnvolle Anlagealternative?

Wie jede andere Branche auch, so lebt auch die Fondsbranche von neuen Produktideen und Innovationen. Verfolgt man die Produktpalette der führenden Anbieter, so stellt man fest, dass jedes Jahr neue Fonds aufgelegt werden. Diese sind häufig auf die aktuellen Markttrends ausgerichtet, je nachdem, was gerade en vogue ist…

Ob Rohstoffe, Biotechnologie, Agribusiness oder vermögensverwaltende Fonds (Mischfonds) – die Palette ist groß und wird jedes Jahr um neue erfolgsversprechende Investmentlösungen erweitert. Diese neuen Fonds finden sich in den Vertriebskanälen der Banken und Sparkassen wieder und werden, unterstützt durch gezielte Marketingkampagnen der Fondsgesellschaften, dem nach Anlagemöglichkeiten suchendem Anleger angeboten bzw. verkauft.

Doch macht es aus Anlegersicht Sinn, jedem neuen Trend zu folgen, oder ist diese Strategie für den langfristigen Vermögensaufbau eher nicht zu empfehlen? Natürlich gibt es Trends, die über viele Jahre anhalten können, doch haben viele Produktideen leider nur eine sehr kurze Halbwertszeit. Nach einer Studie der Ratingagentur Scope wurden in den vergangenen 12 Jahren 9928 neue Fonds auf den Markt gebracht. Hiervon waren nach fünf Jahren annähernd 30 Prozent wieder vom Markt verschwunden. (Quelle: FAZ 25. September 2013).

Angesichts einer solchen Entwicklung ist der Nutzen dieser Anlagelösungen mehr als umstritten. Gerade Investmentfonds sind per Definition eher Kapitalanlagen für den langfristigen Vermögensaufbau und werden in der Regel erst dann den Anlegern verkauft, wenn diese über einen langen Anlagehorizont verfügen. Besonders bei Fonds, die über einen Aktienanteil verfügen, ist eine Anlagedauer unter 10 Jahren wohl nicht zu empfehlen und birgt für die von der vorzeitigen Schließung betroffenen Anleger nicht nur erhöhte Kosten in Form von wieder erhobenen Ausgabeaufschlägen bei der Neuanlage, sondern auch Kapitalmarktrisiken. Letztere können empfindliche Auswirkungen auf die hiervon betroffenen Anleger haben. Denn Fonds, welche wegen Erfolglosigkeit geschlossen werden, glänzen sicherlich nicht durch eine erstklassige Wertentwicklung.

Die nachfolgende Graphik zeigt die Auflösungsquote nach Jahren in der Zeit vom 1. Januar 2000 bis zum 31. Dezember 2007. Bewusst wurden die nachfolgenden Jahre, die aufgrund der Finanzkrise durch hohe Schließungsquoten das Ergebnis verfälschen würden, nicht berücksichtigt.

Existenzdauer von Fonds

Existenzdauer von Investmentfonds
Quelle: Scope

Demnach überleben nur ca. 15 Prozent der neu gegründeten Fonds die ersten drei Jahre. Nach vier Jahren sind bereits über 20 Prozent vom Markt verschwunden und nach fünf Jahren annähernd 30 Prozent.

Derzeit ist eine Marktbereinigung bei Mischfonds, als einer der Trends der vergangenen Jahre, zu beobachten. Laut Lipper, einer führenden Fondsanalysegesellschaft, wurden im zweiten Quartal des laufenden Jahres 25 Prozent dieser Produktgattung vom Markt genommen.

Fazit: Den neuen Trends der Fondsbrache zu folgen, ist aufgrund der hohen Schließungsquote in den ersten fünf Jahren mit hohen Unsicherheitsfaktoren versehen und somit kein probates Mittel, um langfristig Vermögen aufzubauen. Diese Produkte unterliegen häufig einem schnellen Wandel und dienen eher dazu, kurzfristig von Modeerscheinungen zu profitieren, wenngleich der größte Nutzen den Fondsinitiatoren zuzurechnen ist.

Ein langfristig ausgerichtetes Portfolio, basierend auf Anlageklassen, welches einen nachhaltigen Mehrwert generiert, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit die weitaus bessere Alternative!

 

(Foto: art2002 – Fotolia.com)

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