Glossar

Aktiv verwaltete Fonds: Fonds, die im Gegensatz zu passiv verwalteten Fonds (Indexfonds & ETFs) versuchen, die Performance ihrer Benchmark (des zugrunde liegenden Index) durch die Selektion einzelner Papiere, die sich nach Ansicht des Fondsmanagers besser als der Index entwickeln werden, zu überbieten

Antizykliker: Anleger, der allgemein unbeliebte Assets kauft, beliebte verkauft und sich im Gegensatz zur vorherrschenden Börsenstimmung verhält

Asset Allocation: Die Aufteilung Wertpapiervermögens zwischen breiten Asset-Klassen, also zum Beispiel in- und ausländischen Aktien, Anleihen, Währungen, Rohstoffe, Immobilien u.a.
Die Grundidee ist dabei, dass der Ertrag in erster Linie von der Auswahl der Asset-Klassen und deren Gewichtung abhängt. Ziel ist die Optimierung von Risiko und Ertrag im Portfolio.

Anlageklasse (Asset-Klasse oder Asset Class):
Kategorien von Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffen.

Ausschüttung: Betrag, der am Geschäftsjahres- bzw. Quartalsende dem Halter eines Wertpapiers in Form von Barmitteln zufließt. Im Fall von ausschüttenden Indexfonds oder ETFs sind dies im Laufe des Geschäftsjahres angesammelte Zinsen und Dividenden.

Benchmark:
Messlatte für die Wertentwicklung verschiedener Anlageformen. Dafür eignen sich Indizes (z.B. für die Performance eines deutschen Aktienfonds die Entwicklung des DAX).

Bonds: Englische Bezeichnung für festverzinsliche Wertpapiere

Börsengehandelte Indexfonds:
siehe Exchange Traded Funds (ETFs)

Buchwert:
Die Vermögensgegenstände eines Unternehmens abzüglich der Verbindlichkeiten; grob gesprochen die Netto-Assets des Unternehmens

Derivate: Keine eigenständigen Anlageinstrumente, sondern Rechte, deren Bewertung in erster Linie aus dem Preis sowie den Preisschwankungen und – erwartungen eines zugrunde liegenden Basisinstruments, z.B. Aktien und Anleihen, abgeleitet ist. Zu den Derivaten gehören alle Arten von Optionen und Futures

Diversifizierung:
Die Allokation von Assets auf Investments mit unterschiedlichen Risiken, Renditen und Korrelationen mit dem Ziel, das unsystematische Risiko zu minimieren.

Dividenden: Ausschüttung (eines Teils) des Unternehmensgewinns an den Anteilseigner (Aktionäre) als Kompensation für die Überlassung des Eigenkapitals.

Effizienzgrenze:
Alle möglichen Depotkombinationen, die die Rendite bei jedem erdenklichen Risikoniveau minimieren. Die mathematische Technik zur Kalkulation solcher Depots, die Mittelwert-Varianzanalyse, wurde von Harry Markowitz entwickelt.

Emittent: Gesellschaft, die ein Wertpapier (z.B. Fonds oder Zertifikat) ausgibt.

Emittentenrisiko: Risiko, dass der Schuldner (Emittent) zum vereinbarten Zeitpunkt der Rückzahlung nicht in der Lage ist, seine Schuld zu begleichen.

EONIA-Satz (Euro Overnight Index Average): Ein von der Europäischen Zentralbank festgestellter effektiver Tagesgeldsatz, der als gewichteter Durchschnitt aller unbesicherten Tagesgeldausleihungen im Interbankenmarkt berechnet wird.

Equity: Vermögen, Aktien

ETF: siehe Exchange Traded Funds

Exchange Traded Funds (ETFs): Indexfonds, deren Anteile wie einzelne Aktien fortlaufend an der Börse gehandelt werden.

Futures: Geschäfte auf einen fixen, zukünftigen Termin. Käufer und Verkäufer sind (anders als bei Optionen) verpflichtet, das zugrunde liegende Basisobjekt zu erwerben bzw. zu verkaufen. Futures sind hinsichtlich ihrer Ausgestaltung standardisiert und daher an der Börse handelbar.

Geld-Brief-Spanne: siehe Spread

Indexfonds: Fonds, die einen Börsenindex (z.b. Dax oder Dow Jones) nachbilden. Indexfonds sind an einen Vergleichsindex gekoppelt, dessen Wertentwicklung sie nachvollziehen, sie sind also keine aktiv verwalteten Fonds. Dividenden werden meist zu mehreren Terminen an die Anteilseigner ausgeschüttet. Die Verwaltungskosten eines Indexfonds sind im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds niedriger. Gegenüber Einzelaktien bieten Anteile an Indexfonds den Vorteil einer breiten Risikostreuung. Im Vergleich zu Indexzertifikaten ist die Laufzeit unbegrenzt; das Emittentenrisiko entfällt.

Institutionelle Investoren: Große Investmentfirmen, darunter Fonds, Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften und Stiftungen

ISIN (International Securities Identification Number): Vergleichbar mit der Wertpapierkennnummer in Deutschland bezeichnet ISIN weltweit genau ein Wertpapier eindeutig.

Korrelation:
Das Ausmaß, in dem zwei Zahlenreihen (Renditen) miteinander verbunden sind. Die Bandbreite reicht von + 1 (eine über- oder unterdurchschnittliche Rendite von Asset A ist stets mit einer über- beziehungsweise unterdurchschnittlichen Rendite von Asset B verbunden) bis – 1 (eine über- oder unterdurchschnittliche Rendite von Asset A ist stets mit einer entgegengesetzten Rendite von Asset B verbunden). Eine Korrelation von 0 besagt. dass es zwischen den Renditen von A und B keinen Zusammenhang gibt.

Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV): Eine Kennzahl, die ermittelt wird, indem man die Marktkapitalisierung eines Unternehmens durch seinen Buchwert teilt. Der Buchwert kann auch für einzelne Aktien berechnet werden. Er ist ein Maß für die Preiswürdigkeit; Aktien mit niedrigen KBV gelten als preiswerte Value-Titel.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Eine Kennzahl, die ermittelt wird, indem man die Marktkapitalisierung eines Unternehmens durch dessen Gewinne teilt. Sie wird ebenso interpretiert wie das KBV.

Kursindex: Index, der die reine Kursentwicklung eines bestimmten Portfolios von Wertpapieren nachzeichnet. Bei der Berechnung eines Kursindex (auch Preisindex genannt) werden die jeweiligen Marktpreise der Wertpapiere verwendet. Sinkt z.B. der Kurs einer in einem Index enthaltenen Aktie um die Höhe der ausgeschütteten Dividende, spiegelt sich das im Kursindex wider. (siehe auch Performance-Index)

Large Cap: Aktien von Unternehmen mit hoher Marktkapitalisierung

Liquidität:
Höhe der Börsenumsätze. Sie beeinflusst die Möglichkeit, große Mengen eines Wertpapiers zu handeln, und bestimmt auch die Markteinwirkung. Ein Wertpapier gilt als liquide, wenn die Umsätze hoch sind und Geschäfte rasch mit geringen Spreads abgewickelt werden. Ein illiquides Wertpapier weist niedrige Umsätze auf, der Spread und die Markteinwirkung sind hoch.

Management Fee: siehe Verwaltungsgebühr

Markteinwirkung: Der durch den Kauf oder Verkauf einer großen Menge eines Wertpapiers verursachte Kursrückgang oder -anstieg. Dieser Faktor verringert die Renditen von Depots mit großen Umschichtungen.

Midcap: Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung

Moderne Portfoliotheorie:
Die den Zusammenhängen zwischen Rendite und Risiko zugrunde liegenden Prinzipien

Nettoinventarwert (Net Asset Value/NAV): Der NAV wird einmal täglich von der Fondsgesellschaft geliefert. Er gibt den Wert des Portfolios zu einem festgelegten Zeitpunkt (meist 14.00 Uhr) an. Die Fondsgesellschaft meldet vor Handelsbeginn das aktuelle Portfolio an die Deutsche Börse oder einen mit der Berechnung beauftragten Dritten. Diese berechnet auf dessen Basis fortlaufend den indikativen NAV für das Tagesportfolio aus den aktuellen Marktpreisen. Ausländische Werte werden mit den Kursen der Heimatbörse bewertet. Sofern diese Börsen noch geschlossen sind, werden z.B. Xetra-Preise als Referenzkurse angenommen.

Nominalrendite:
Tatsächliche, nicht inflationsbereinigte Rendite

Performance: Gesamte Wertentwicklung eines Fonds oder eines Portfolios, und zwar unter der Annahme der Wiederanlage dieser Ausschüttungen

Performance-Index: Index, bei dessen Berechnung sämtliche Dividenden und sonstige Ausschüttungen berücksichtigt, also in das fiktive Portfolio reinvestiert werden. Dies ermöglicht eine Abbildung der Index-Entwicklung unabhängig von der Höhe der Ausschüttungen. (siehe auch Kursindex)

Portfolio:
Gesamtheit der Kapitalanlagen eines Anlegers oder eines Fonds

Portfoliotheorie: Studie der Beziehungen von Risiken und Renditen des Gesamtdepots als Funktion von Risiken, Renditen und Korrelationen der darin enthaltenen Wertpapiere.

Realzins, Realrendite: Inflationsbereinigter Zins oder Rendite. Ein Wertpapier oder ein Depot mit einer Realrendite von 0 behält exakt den inflationsbereinigten Wert. Ein Wertpapier oder ein Depot mit einer konstanten Realrendite von x Prozent erlaubt auf unbegrenzte Zeit den Abzug von x Prozent des Kapitals pro Jahr, ohne dass es zu einem realen Kaufkraftverlust kommt.

Reduction in Yield (RIY): Kennzahl, welche die Ertragsminderung eines Altervorsorgeproduktes (z.B. fondsgebundene Rentenversicherung) durch Produktkosten aufzeigt. Renditeeinbußen entstehen durch die Abschlusskosten und laufende Kosten des Versicherungsmantels (ca. 0,3 – 1,5 % p.a.) sowie die Kapitalanlagekosten der Fonds (ca. 0,2 % – 4 % p.a.). Die Gesamtkostenquoten der einzelnen Produkte bewegen sich also zwischen 0,5 % – 5,5 % p.a., d.h. bei einer angenommenen Kapitalmarktrendite von 8 % bleibt bestenfalls 7,5 % nach Kosten übrig, schlimmstenfalls nur 2,5 %. Was 2 % p.a. langfristig ausmachen, sehen Sie hier. In Großbritannien ist die Angabe der Reduction in Yield seit dem Jahr 1997 vorgeschrieben.

Rendite:
Die Wertänderung eines Depots in einem bestimmten Zeitraum, inklusive Dividenden und anderer Faktoren

Risikolose Rendite: Die Rendite risikoloser Assets, in der Regel deutsche Staatsanleihen mit kurzer Restlaufzeit (1-3 Monate). Diese Basisrendite können alle Investoren erwarten. Nach der modernen Portfoliotheorie kann eine höhere als die risikolose Rendite (auch als Risikoprämie bekannt) nur erzielt werden, indem man sich Marktrisiken aussetzt.

Smallcap: Aktien von kleineren börsennotierten Unternehmen. Die Titel werden meist nicht allzu stark gehandelt, die Liquidität der Papiere ist daher unter Umständen beschränkt.

Sondervermögen: Das Sondervermögen ist strikt vom Vermögen einer Gesellschaft getrennt. Dadurch existiert für den Investor keinerlei Emittentenrisiko. Selbst im Fall der Zahlungsunfähigkeit einer Kapitalanlagegesellschaft ist das Sondervermögen vor dem Zugriff anderer Gläubiger geschützt.

Spread:
Die Differenz zwischen An- (Geld) und Verkaufskurs (Brief) eines Wertpapiers. Das Ausmaß des Spread ist ein Maß für die Liquidität des Wertpapiers

Swap-basierte ETFs: Ein Swap ist eine Vereinbarung zwischen zwei Vertragsparteien, in der Zukunft Zahlungsströme auszutauschen. Bei einem Swap-ETF wird die Performance der im Fonds enthaltenen Wertpapiere gegen die Wertentwicklung des jeweiligen Referenzindex getauscht. Dabei verpflichtet sich der Swap-Kontrahent – in der Regel die Muttergesellschaft des ETF-Anbieters – die Performance des Indexes auf täglicher Basis bereitzustellen. Ein Vorteil ist, Steueroptimierungen bei Quellensteuerabzügen von Dividendenzahlungen ausländischer Aktien vorzunehmen. Zudem können ausländische Dividenden ohne Zeitverzug vereinnahmt werden. Der Swap hat aber darüber hinaus den Vorteil, dass weniger Transaktionskosten anfallen als bei vollständig replizierenden ETFs, bei denen jede Veränderung im Referenzindex mit hohem Aufwand und Kosten verbunden ist. Wer in erster Linie das Ziel verfolgt „seinen“ Index so exakt wie möglich nachgebildet zu bekommen und das sehr kostengünstig und mit einem möglichst niedrigen Tracking Error, für den bieten sich Swap-Basierte ETFs an.

Standardabweichung: Ein statistisches Maß für die Verteilung einer Zahlenreihe. Die Standardabweichung der Renditen eines Wertpapiers oder eines Depots ermöglicht in der Regel eine gute Risikoeinschätzung.

Stock: Englische Bezeichnung für Aktie sowie das Grundkapital einer Gesellschaft

TER (Total Expense Ratio): Maß für die Gesamtkostenbelastung eines Fonds. Enthält den größten Anteil der Kosten (Managementgebühr, Depotgebühren usw.). Transaktionskosten sind nicht enthalten.

Thesaurierung: Wiederanlage von Ausschüttungen wie Dividenden und Zinsen in einem Fonds

Transaktionskosten: Gebühren, die für die Ausführung eines Wertpapiergeschäfts anfallen. Dazu zählen Broker- oder Bankgebühren ebenso wie der Spread.

Value-Aktie: Ein Wertpapier, das mit einem Abschlag zum inneren Wert gehandelt wird. Value-Aktien zeichnen sich oft durch niedrige KGV`s und KBV`s aus.

Verwaltungsgebühr (Management Fee): Vergütung, die eine Kapitalanlagegesellschaft für die Verwaltung und das Management des Sondervermögens erhebt. Für passive Produkte (Indexfonds/ETFs) liegt diese Gebühr deutlich unter der für aktiv gemanagte Produkte.

Voll replizierende ETFs: enthalten genau die Indexbestandteile des Indexes

WKN: Wertpapierkennnummer. Bezeichnet jedes Wertpapier deutschlandweit eindeutig.

Xetra: Elektronisches Handelssystem der Deutsche Börse AG für den Kassamarkt. Auch ETFs werden über Xetra gehandelt.

Zinsen: Vom Schuldner zu entrichtende Entschädigung des Gläubigers für die Überlassung von Fremdkapital. Im Gegensatz zu Dividenden, die eine Beteiligung am Gewinn einer Unternehmung darstellten, werden Zinsen im Voraus vereinbart und sind unabhängig vom Unternehmensgewinn zu entrichten.