Börsengehandelte Indexfonds, sogenannte Exchange Traded Funds (ETFs) bilden Indizes wie den DAX oder den Euro Stoxx 50 nach. Sie zählen besonders wegen ihrer günstigen Kostenstruktur und ihrer großen Transparenz unter den Honorarberatern, Family Offices und professionellen Vermögensverwaltern zu den beliebtesten Anlageinstrumenten.
Bereits 1993 wurden ETFs in den USA mit dem Ziel entwickelt, die Vorteile von Fonds (Diversifikation) und Aktien (Handelbarkeit an der Börse) zu kombinieren. Weltweit waren Ende Juni 2014 nach einer Studie der Deutschen Bank 2,48 Billionen US-Dollar in ETFs investiert.
ETFs bilden einen Börsen-Index sehr präzise ab. Bekannte Indizes sind beispielsweise der DAX 30 und der Dow Jones. Mit voll replizierenden börsengehandelten Indexfonds /ETFs investieren Sie genau in die Summe der Aktien oder festverzinslichen Anleihen, aus denen sich ein Index zusammensetzt.
Welche Vorteile bieten ETFs gegenüber klassischen Investmentfonds?
- ETFs sind kostengünstig: Da sie passiv gemanagt werden, sind die Verwaltungskosten deutlich geringer als bei aktiv gemanagten Produkten. Die Kosten (TER) eines Aktien-ETF auf einen Standardindex bewegen sich etwa zwischen 0,15% und 0,25%, die Kosten bei einem Renten-ETF liegen etwa zwischen 0,09% und 0,15%.
- ETFs sind hochliquide: Sie sind wie Aktien börsennotiert, werden während der üblichen Börsenzeiten fortlaufend notiert und bieten daher die gleichen flexiblen Handelsmöglichkeiten. Der Kurs steht bei Kauf oder Verkauf immer sofort fest! Bei klassischen Investmentfonds kann das bis zu zwei Tagen dauern. Gerade in volatilen Marktphasen ist eine schnelle Reaktionsmöglichkeit besonders wichtig.
- ETFs sind sicher: Sie sind als Sondervermögen deklarierte Publikumsfonds, d.h. im Falle einer Insolvenz des ETF-Anbieters sind die jeweiligen Fonds als Sondervermögen geschützt (Trennung von Verwahrung und Verwaltung). Im Gegensatz dazu sind Zertifikate Inhaberschuldverschreibungen, d.h. hier existiert ein Emittentenrisiko.
- ETFs sind transparent: Sie sind jederzeit über die Zusammensetzung (bei voll replizierenden ETFs) des Fonds informiert. Diese Transparenz ermöglicht ein optimales Risikomanagement, da Sie immer wissen, wie sich das Portfolio zusammensetzt. Bei aktiven Fonds können im Einzelfall riskantere Produkte im Depot enthalten sein. Viele Anleger verloren insbesondere wegen der hohen Intransparenz der Produkte (z.B. Geldmarktfonds) in der Suprime-Krise viel Geld.
- ETFs sind renditestark: Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass mehr als 90 Prozent der aktiv gemanagte Anlageprodukte ihren zugrundeliegenden Index auf Dauer nicht übertreffen können.
Mit ETFs die Performance steigern
Die langfristige Wertentwicklung eines Portfolios ist nach wissenschaftlichen Studien zu mehr als 90 Prozent von der Auswahl und Gewichtung der einzelnen Anlageklassen abhängig. Insofern kann mit ETFs eine individuelle und hochflexible Anlagestrategie umgesetzt werden. Aktuell sind bereits über 1000 ETFs, die eine Vielzahl von Märkten abdecken (Geld-, Renten-, Immobilien-, Rohstoff-, Aktienmarkt), in Deutschland erhältlich. Institutionelle Investoren, Honorarberater und Vermögensverwalter nutzen ETFs bereits seit vielen Jahren als Investmentvehikel.
„Klassische Investmentfonds“ sind einerseits aufgrund der hohen Kostenstruktur für ein aktives Vermögensmanagement nachteiliger. Zum anderen wird meist nur ein einziges Mal pro Tag ein Kurs gebildet. In volatilen Marktphasen kann daher mit ETFs viel schneller agiert werden.
Hohe Kosten bei aktiv verwalteten Investmentfonds
Die Kosten von klassischen Fonds im Vergleich zu ETFs hat Professor Thorsten Hens, Bankenspezialist der Universität Zürich, in einer Studie untersucht. Demnach liegen die laufenden jährlichen Gesamtkosten von aktiv verwalteten Aktienfonds im Durchschnitt bei 2,39 Prozent und von Dachfonds bei 3,60 Prozent. Die wenigsten Anleger können die gravierenden negativen Auswirkungen hoher Kosten auf die Rendite und das Endkapital einschätzen.
Gerne helfen wir Ihnen bei der Strukturierung Ihres Portfolios. Kontaktieren Sie uns unter der 06861/709156 oder per Kontaktformular.
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