Macht es Sinn, die besten Fonds der Vergangenheit zu kaufen?

Eine Studie aus den USA gibt Aufschluss…

Viele Anleger, Vermögensverwalter und Dachfondsmanager verfolgen eine simple Strategie. Auf der Jagd nach Performance investieren Sie in die Fonds mit den besten Ergebnissen der jüngsten Vergangenheit. Gerne möchten Sie von der Leistung der besten Manager profitieren. Eine beruhigende Vorstellung, den Besten sein Geld anzuvertrauen. Doch bringt eine solche Strategie auch in Zukunft den erhofften Erfolg?

Während aktive Anleger immer versuchen auf das „beste Pferd“ zu setzen und darauf hoffen, dass dieses an die Leistung der Vergangenheit anknüpfen kann, verfolgen passive Anleger eine ganz andere Strategie. Diese gehen davon aus, dass es ihnen nicht gelingen wird, die Fonds auszuwählen, die auch in Zukunft die besten Ergebnisse liefern. Passive Anleger nutzen einen simplen „Buy and Hold“ Ansatz. Sie kaufen Fonds und halten diesen über die gesamte Anlagedauer.

Macht es Sinn, die besten Fonds der Vergangenheit zu kaufen?

Welche Strategie ist erfolgreicher? Lohnt bei der Fondsauswahl die Jagd nach den besten Fonds oder ist es möglicherweise besser einfach nur einen Fonds zu kaufen und diesen über Jahre zu halten ohne in Aktionismus zu verfallen?

Diese Frage beantwortet eine jüngst veröffentlichte Studie aus dem Hause Vanguard.

Untersucht wurden 3568 US-amerikanische Aktienfonds im Zeitraum von 2004 bis 2013 mit einer Historie von mehr als drei Jahren. Um beide Strategien vergleichbar zu machen, wurden folgende Annahmen getroffen:

 

Annahmen der Performancejäger Strategie

Anfangsinvestition: Zu Beginn wurde in die Fonds investiert, die eine überdurchschnittliche Wertentwicklung innerhalb der Betrachtungsperiode von 2004 bis 2006 (oberhalb des 3-Jahres Median) aufweisen.

Verkaufsregel: Verkauft wurden die Fonds, die innerhalb einer rollierenden 3-Jahresperiode unterhalb des 3-Jahres Median lagen.

Wiederanlageregel: Nach dem Verkauf wurde umgehend in die Top 20 Fonds der entsprechenden Kategorie investiert.

Annahmen der „Buy and Hold“ Strategie:

Anfangsinvestition: US-Aktienfonds mit einer Historie von mehr als 3 Jahren.

Verkaufsregel: Nur bei Fondsauflösung

Wiederanlageregel: Die Publikumsfonds mit einer Durchschnittsentwicklung (Median) innerhalb der Vergleichsgruppe.

Das Ergebnis der Studie führte zu einem eindeutigen Ergebnis. Nach umfangreichen Berechnungen ist der klare Gewinner die „Buy and Hold“ Strategie und das über alle Anlagestile in Anlehnung an die neun Style-Boxes von Morningstar.

Vorteil der „Buy & Hold“ Strategie über alle Investmentstile (Wertentwicklung pro Jahr von 2004 bis 2013)

Quelle: Vanguard. 1 Using U.S. equity fund redemption data from the Investment Company Institute for the 15 years from 1999 though 2013, we estimated that the average mutual fund holding period just exceeded three years. Admittedly, redemption ratios are an imperfect measure of mutual fund holding periods, but given a lack of direct evidence on the holding periods of mutual fund investors, we believe this is a reasonable proxy. 2 Although the results are not displayed in this research note, we performed this analysis using a variety of trading rules and time periods and observed similar outcomes.
Quelle: Vanguard.
1 Using U.S. equity fund redemption data from the Investment Company Institute for the 15 years from 1999 though 2013, we estimated that the average mutual fund holding period just exceeded three years. Admittedly, redemption ratios are an imperfect measure of mutual fund holding periods, but given a lack of direct evidence on the holding periods of mutual fund investors, we believe this is a reasonable proxy.
2 Although the results are not displayed in this research note, we performed this analysis using a variety of trading rules and time periods and observed similar outcomes.

Anleger konnten über alle Kategorien mit einer einfachen „Buy and Hold“ Strategie bessere Ergebnisse erzielen als Anleger, die immer die besten Fonds der Vergangenheit gekauft hätten. Auch risikoadjustiert wäre man mit einer „Buy and Hold“ Strategie besser gefahren. Dies belegt eine vorteilhaftere Risikokennziffer (höheres Sharpe – Ratio) der „Buy and Hold“ Strategie, die ebenfalls im Rahmen der Studie ermittelt wurde.

Der Grund für ein solch schlechtes Abschneiden der Performancejäger ist die mangelnde Performance-Persistenz der aktiven Investmentfonds, also die nicht vorhandene Fähigkeit dauerhaft gute Ergebnisse zu liefern.

Lesen Sie hierzu: http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/carmignac-flossbach-grosse-namen-kein-garant-fuer-hohe-rendite-a-950376.html

Auch viele wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen ein solches Ergebnis und legen den Schluss nahe, dass die Auswahl der besten Fonds der Vergangenheit keinen Mehrwert liefert. Anleger die auf die besten Fonds der Vergangenheit setzen, werden in der Regel nur unterdurchschnittliche Ergebnisse erzielen. Bedenklich, dass die Performancejägerstrategie immer noch weit verbreitet ist…

Als Spezialisten für prognosefreie Anlagestrategien setzen wir ausschließlich auf wissenschaftlich fundierte Anlagelösungen und helfen Ihnen performanceschädliches Verhalten zu vermeiden. Die besten Fonds der Vergangenheit zu kaufen gehört sicherlich nicht zu unseren Empfehlungen.

Gerne erklären wir Ihnen unsere Anlagephilosophie und unterstützen Sie bei der Umsetzung der für Sie geeigneten Strategie. Vereinbaren Sie noch heute ein erstes unverbindliches Kennenlernen unter der 06861/709156 oder per E-Mail.

Foto: xurzon – Fotolia.com

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