Das Jahr 2013 war in vielerlei Hinsicht ein herausragendes Jahr für Anleger, nicht nur aufgrund der hervorragenden Aktienmarktentwicklung mit einer Wertsteigerung von über 20 Prozent in USA und Europa.
Bemerkenswert waren die Mittelzuflüsse der Anleger. Diese entschieden sich mehrheitlich für Indexfonds. Indexfonds erzielten Mittelzuflüsse von 115 Milliarden $ – fast das Doppelte des Vorjahres. Aktiv verwaltete Fonds hingegen erreichten lediglich 38 Milliarden $ (Quelle: Investment Company Institute). Damit floss erstmalig fast dreimal soviel Geld in indexorientierte Produkte als in aktive Fonds. Dieser allgemeine Trend zu indexbasierten Lösungen hat seinen Ursprung in den USA und ist dort stärker ausgeprägt als bei uns hier in Europa. Schließlich ist die USA das Geburtsland der Indexfonds. Hier hat man seit geraumer Zeit erkannt, dass aktive Anlagekonzepte Indexfonds bei weitem unterlegen sind.
ETFs werden immer beliebter
2013 waren zwar erst 3,5 Prozent des in Europa in Investmentfonds investierten Kapitals in ETFs angelegt. In den USA beträgt der Marktanteil bereits 8 Prozent. Dennoch, immer mehr Anleger investieren ihr Geld in Indexfonds. In Europa wächst der ETF-Markt mit zweistelliger Wachstumsrate. Lesen Sie hierzu auch: „20 Jahre ETF in Deutschland – Indexfonds schreiben Erfolg.“
Gerade das Jahr 2013 war in dieser Hinsicht ein besonderes Jahr. Denn 1973, genau vor 40 Jahren wurde der erste Indexfonds in den USA gegründet und begann von da an die Welt des Anlegens zu revolutionieren.
Wir gratulieren ganz herzlich Rex Sinquefield, dem Vorreiter indexbasierter Lösungen und dem Gründer des ersten Indexfonds (auf den S&P 500), zu diesem 40-jährigen Jubiläum.
Doch der Höhepunkt in 2013 war sicherlich die Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises an Eugene Fama, der geistige Vater der Indizierung. Mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften wurde damit ein Wissenschaftler ausgezeichnet, der die Kunst des Investierens nicht nur wissenschaftlich belegen konnte, sondern auch die Rahmenbedingungen für deren Umsetzung geschaffen hat.
Herzlichen Glückwunsch „Gene“. Eine großartige Leistung, von der wir alle profitieren dürfen!
Sie haben davon noch nichts gehört, obwohl Sie sich mit den Finanzmärkten beschäftigen? Kein Wunder. Denn solche Meldungen lassen sich nicht gut vermarkten. Indexfonds sind weder medienwirksam, noch besonders spannend. „Die heißesten Aktientipps für das Jahr 2014,“ werden garantiert mehr Leser anlocken als eine gut strukturierte „Buy and Hold“ Strategie.
Doch für medienwirksam oder besonders spannend können Sie sich als Anleger nichts kaufen. Die nachfolgende Tabelle zeigt, wie viel Prozent der aktiv verwalteten US-amerikanischen Fonds in den vergangenen 3 bzw. 5 Jahren es nicht geschafft haben, ihren Vergleichsindex (S&P 1500) zu schlagen.
Nach der Auswertung von Standard and Poor`s gelang es 77,53% der aktiven Fondsmanager nicht, in den vergangenen Jahren ihr Leistungsziel zu erreichen. Im Fünfjahresvergleich waren es 60,93 %, die ihren Vergleichsindex (Benchmark) verfehlten. Für einen Anleger sicherlich kein befriedigendes Ergebnis. Er hat eine Wahrscheinlichkeit von weit unter 50 %, um sein Anlageziel zu erreichen. Da hätte ein Glücksspiel in einem Kasino eine weitaus bessere Erfolgsquote.
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