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Obwohl seit geraumer Zeit die Wertentwicklung schwächelt, steht der Carmignac Patrimoine immer noch hoch in der Anlegergunst. Das zeigt sich besonders an den rund 23 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen des einstigen Publikumslieblings. Zwar hat der Fonds mit Mittelabflüssen zu kämpfen, profitiert aber immer noch von seiner hervorragenden Wertentwicklung von über 650 % seit seiner Auflage im Jahr 1989 (Stand 6/2014).
Doch die Anleger werden unruhiger. Denn schaut man etwas genauer hin, stellt man fest, dass seine Wertentwicklung in den letzten Jahren nicht mehr an die Anfangsjahre anknüpfen kann. So konnte der Carmignac Patrimoine in den vergangenen fünf Jahren lediglich eine jährliche Wertentwicklung von 4,55 % erreichen – weitaus weniger, als Anleger in der Vergangenheit von diesem Fonds gewohnt waren.
Denn vergleicht man den Carmignac Patrimoine mit einem ausgewogenen Weltportfolio, welches ohne aktives Management auskommt und lediglich die Wertentwicklung der Kapitalmärkte einfängt, so wird deutlich, dass durchaus höhere Wertsteigerungen möglich gewesen wären.
Historischer Vergleich Carmignac Patrimoine mit einem Weltportfolio (beispielhaftes Musterportfolio) vom 30.09.2005 bis 30.09.2015.
Ein jüngst veröffentlichter Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beschreibt die aktuelle Situation der Carmignac Patrimoine treffend mit: „Abstieg eines Spitzenfonds“
Denn im Sommer 2015 haben Carmignac und sein Team so falsch gelegen wie lange nicht mehr: Auslöser hierfür war die Fehleinschätzung, die Carmignac mit Blick auf China unterlaufen ist.
Ein weiterer Belastungsfaktor ist das Verhalten der Anleger, welche Indexfonds bevorzugen – besser bekannt unter der Abkürzung „ETF“.
Worin liegen die Gründe für eine mögliche schwächere Entwicklung?
Grundsätzlich erstaunt das Ergebnis nicht. Denn in der Regel sind aktive Fonds nicht in der Lage, dauerhaft an ihrer guten Wertentwicklung festzuhalten. Nach einer aktuellen Studie von S&P Dow Jones gelingt es 95 % der Fondsmanager nicht dauerhaft ihren Vergleichsindex zu schlagen. Die Wissenschaft spricht hier von einer geringen Performance-Persistenz. Diese ist zurückzuführen auf das sogenannte Market-Timing: also Aktien so teuer wie möglich zu verkaufen und so günstig wie möglich zu kaufen. Hinzu kommt die mangelnde Flexibilität aufgrund des gestiegenen Anlagevolumens (23 Milliarden €), was den Erwerb von attraktiven Nischenprodukten nahezu unmöglich macht. Im Ergebnis nimmt die Wertentwicklung nach einer erfolgreichen Anlaufphase und hohen Mittelzuflüssen dann kontinuierlich ab. Wenn also alle Anleger investiert sind, lässt häufig die Wertentwicklung zu wünschen übrig.
Doch der wesentliche Grund, warum der Carmignac-Patrimoine-Anleger künftig enttäuschen wird, liegt im aktuellen Zinsumfeld. Als Mischfonds wird der Carmignac Patrimoine in der Regel einen hohen Anteil an Zinspapieren halten, die derzeit nur eine bescheidene Wertentwicklung liefern. Sollten die Zinsen nochmals ansteigen, werden diese Anleihen noch zusätzlich an Kurswert verlieren und die Wertentwicklung der Mischfonds belasten. Die Folge ist eine zu erwartende niedrigere Wertentwicklung.
Ein Weltportfolio, welches sich eher mit einem passiv ausgerichteten ETF Portfolio vergleichen lässt – kann sich zwar der allgemeinen Marktsituation auch nicht entziehen, bietet aber eine weitaus höhere Verlässlichkeit, sein Anlageziel zu erreichen. Im Gegensatz zu dem Carmignac Patrimoine verzichtet das Weltportfolio auf Prognosen, ist wissenschaftlich fundiert, hoch diversifiziert und nutzt Dimensionen höherer Ertragschancen.
Sie möchten sich in Zukunft Enttäuschungen ersparen und sich nicht nach Jahren die Frage stellen müssen, warum gerade dieser Fonds ihre Erwartungen nicht erfüllt hat?
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